Samstag, 21. Juli 2018

Umbrüche

Ich habe mir vorgenommen mehr zu schreiben. Leider konnte ich das nur selten umsetzen und mich darauf konzentrieren, aber momentan habe ich verschiedene und gute Gründe, ein wenig mehr zu posten. Genauer gesagt: viel Zeit, Motivation und tatsächlich auch aus beruflichen Gründen.

Was ging so ab die letzten Monate? Ich würde sagen, der Winter war genauso verschlafen, unspektakulär und träge wie der Sommer bis jetzt aufregend, lebhaft und turbulent war. Um ein bisschen Struktur rein zu bringen, hier die wichtigsten Situationsverläufe: 

Berufliche Situation

Mir ist aufgefallen, dass ich extrem wenig über das "Was machst du grade so" Thema geschrieben habe. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich 1. gar nicht so sehr dafür interessiere, was Menschen die ich kennen lerne bzw. mit denen ich zu tun habe beruflich machen und 2. es bis jetzt gar nicht so viel zu meiner beruflichen Situation zu sagen gab. Bachelor Sozialwissenschaften, okay. Mit der Zeit hat es mich auch tatsächlich etwas genervt wenn man mich gefragt hat "was studierst du" weil auf meine Antwort hin immer die Frage kam "und was machst du dann damit". Genervt davon war ich, weil ich selbst überhaupt keinen Plan hatte. Nicht mal ansatzweise. Was für mich das Thema Zukunft allgemein unangenehm machte. Was macht man mit einem Bachelor in Sozialwissenschaften? Tja, keine Ahnung. 

Glücklicherweise fand ich auf diese Frage die für mich perfekt passende Antwort, als ich letztes Jahr ein Praktikum in Kassel in einer kleinen Werbeagentur machte. Das war meine persönliche Eingebung, die mich gefühlt um Kilometer weiter nach vorne brachte, einfach was mein Leben betraf und betrifft. Ich wusste auf einmal was ich wollte, ich wusste, dass genau das meine Richtung war und dass mein Wesen, meine Fähigkeiten, mein Charakter und alles, was mich sonst noch ausmacht in diese Richtung will. Online-Marketing, PR, Social Media. Das will ich, das kann ich und darin möcte ich wachsen. Vorzugsweise in einer Werbeagentur. Diese Erkenntnis schlug für mich ein wie eine Bombe. Ich hatte eine Richtung, Orientierung, ein Ziel. Die Rumdümpelei ist hiermit vorbei. 

Im Winter Verbarrikadierte ich mich und schrieb mit ach und Krach meine Bachelor Arbeit mit dem Thema "Der Einfluss von sozialen Medien insbesondere Facebook auf die Identitätsbildung von Jugendlichen". Kaum zu glauben, aber es lief trotz Umständen immerhin besser als gedacht. 

Bin also mit meinem Studium fertig geworden und bin dabei mir einen Job zu suchen. So richtig erwachsen mäßig. Habe mich bis jetzt fast nur in Werbeagenturen beworben, überwiegend in Berlin, mal sehen wie es läuft. Leider ist es als Quereinsteiger mit nem Bachelor Abschluss gar nicht so einfach was zu bekommen, aber ich bleibe super motiviert und optimistisch. Richtig viel Bock! 

Wohnsituation 

Leider hat sich nach meinem halben Jahr Kassel meine WG aufgelöst. Aus finanziellen und faulheitsbedingten Gründen bin ich wieder nach Hause zu Mama nach großen Linden gezogen. Natürlich nur übergangsweise für Bachelor Arbeit schreiben. Leider hat sich wohntechnisch bis jetzt immer noch nicht viel getan und so hab ich bis vor kurzem wieder über ein Jahr zu hause gelebt. Das war gar nicht so schlecht aber auch gar nicht so gut - ich bin absolut überzeugt davon, dass es ab einem bestimmten Alter nicht mehr möglich ist über einen längeren Zeitraum zu Hause bei den Eltern zu wohnen. Man reibt zu sehr aneinander, Die Eltern behandeln die Kinder wie Kinder aber die Kinder sind keine Kinder mehr und auch wenn man gerne eins bleiben würde funktioniert das nicht mehr. Auf Dauer kriegen sowohl die erwachsenen Kinder als auch die erwachsenen Eltern die Krise. Und die Krise fand bei uns vor ungefähr einer Woche statt. Weil es so gekracht hat bin ich nach Lollar geflohen. J. meinte es wäre okay, wenn ich eine Zeit lang bei ihnen bleibe. Ich fühl mich hier zwar wohl, weiß aber, dass ich eigentlich nur zu Besuch bin. Habe kein richtiges zu Hause, das ist ziemlich seltsam. Dafür das ich so ein planender und organisierter Mensch bin, der manchmal Kontrollzwang Anfälle hat ist diese Situation grade höchst ausfällig für mich. Ich weiß noch nicht genau, ob das jetzt gut oder schlecht ist, aber es einfach mal so anzunehmen ist denke ich immer das Beste, und genau das versuche ich grade.   

finanzielle Situation 

Einfach auf den Punkt gebracht und  zusammengefasst: komplett am Arsch. Ich war in meinem Leben noch nie so broke. Und es ist wirklich nicht nice.