Dienstag, 21. Februar 2017

Wochenend Level: Überkrass (Teil II)

Samstag. Der große Tag - Haiyti und Trettmann Konzert im ZOOM Club in Frankfurt. Samstag halb 10 in Deutschland: Ich wach auf und denke ich muss sterben. Zum Glück änderte sich dieser Zustand immer sehr schnell nach einer Dusche, Kaffee und guter Musik. An sich war ich total im Rush - von Kassel nach Gießen von Gießen nach Frankfurt und zurück. An was muss ich alles denken? Was zieh ich an? Wann muss ich wo sein? Ist mein Handy geladen? Wann fährt welcher Zug? Mist spät dran. Ahh, vergessen aufs Klo zu gehen. Wie immer halt. Auch wenn die Zugfahrt nach Gießen sich ziemlich gezogen hat, ich war die ganze Zeit so positiv geladen, dass es okay war. In Gießen angekommen, alles war chill. Habe meine Lieben am Bahnhof getroffen. Sprachnachricht von Vice: "öööhh isi, ich hab meinen Bus verpasst, hab mir Mini Car bestellt." Philipp schon da, pünktlich wie immer. Die Zugfart war (abgesehen von zwei ekelhaft besoffenen und rumgrölenden Fußball Kackbratzen) ziemlich cool, Gruppendynamik hat direkt gestimmt. Sogar die Frau, die auf dem Vierer neben uns saß hat sich köstlich amüsiert und musste sich mehr als einmal das Lachen verkneifen, ohne Erfolg.
Nach der s-Bahn Fahrt zur Konstablerwache waren wir bisschen aufgeschmissen. "Gib mal Handy, keine Ahnung wo das ist" - "Ich hab kein Internet mehr" - "Warte mal, ne, ich glaub wir müssen hier lang". Im Nachhinein find ich es ziemlich lustig, dass wir gefühlt stundenlang hin und her gelaufen sind, obwohl der Club die ganze Zeit direkt vor unserer Nase war. Location war sehr hübsch. Die Türsteher auch locker:"Na, was hasten da drin, liquid acid oder was?" trollolo. Das Publikum war ziemlich gemischt, an sich habe ich da kein Muster erkannt außer eines: Adidas, wirklich ÜBERALL. Was mir auch aufgefallen ist war, dass erstaunlich viele Mädchen anwesend waren. Normalerweise fühle ich mich auf Deutschrap Konzerten immer so, als wäre ich eins von insgesamt fünf Mädchen. Was ich auch eigentlich immer ganz gut fand, keine Groupies, kein Gekreische, kein Stress aufm Klo und sonst auch kein Stress. Gestört hat es mich aber auch nicht wirklich. 

Support Act Joey Bargeld: Zum "aufwärmen" ganz nice, trotzdem glaube ich, der Typ ist einfach nicht so mein Ding. Kurz und knapp zu Joey Bargeld: Mittel gefeiert, ganz cooler Typ, kann man sich geben aber muss nicht. 

Trettmann: Wie erwartet ultimativ nice Bühnenpräsenz. Er hat den kompletten Club mit seiner Dudeness ausgefüllt. Man hat richtig gemerkt, wie lange er das schon macht und wie viel ihm an seiner Musik und seinem Publikum liegt. Das war echt krass. Performt wie ein könner, Stimmung war übertrieben, was auch kein Wunder war, bei Trettmanns sprühender Aura und seinen mega Hits. Das Publikum ist so ausgerastet dass tretti nach dem Track meinte:"Passt ein bisschen aufeinander auf". Das war so supernice korrekt und süß, dass ich fast weinen musste haha. Was ein geiler Typ! 

GPC: Das war leider ein riesen fail.. unangekündigt und unklug zwischen geschoben hat der seine 3-4 Tracks runter geroppt und wurde mit ca. 15 Bechern und 5 Tampons beworfen. Das war ziemlich traurig. Der Auftritt an sich war leider auch nicht der Beste. Deutschrap Publikum ist leider nicht sehr gnädig, da muss man einiges über sich ergehen lassen, wenn man ungewünscht auf der Bühne steht.

Haiyti: Sie hat einfach den Vogel abgeschossen. Nach Trettmann hab ich nicht erwartet, dass meine Stimmung noch mehr durch die Decke gehen könnte. Aber Haiyti ist einfach SO GEIL. Stylo unterwegs wie immer und hat sich wirklich angehört wie auf ihren Tracks. Eins zu eins, ungelogen. Und bei ihrer Stimme und dem vermeindlich verzerrtem Autotune etc. ist das schon ne Leistung. Ich stand mit Vice ganz vorne, Philipp hatten wir in der Trettmann-Mosh-Phase verloren. Die Auswahl der Tracks war auch überragend, obwohl ich ein paar auch vermisst habe. Trotzdem waren die wichtigsten dabei - Single, Angst, Citytarif, Szeneviertel... Bei ein Messer hatte ich permanent Gänsehaut, es war so krass. Lustig war auch, dass nur bei ihr ein BH auf die Bühne geflogen kam. Leider nicht von mir, aber nächstes mal auf jeden. Weil ich mich bei Trettmann schon sehr verausgabt hatte, war ich leider ziemlich fertig, öfter fast am wegknicken. Meine Beine wollten nicht mehr, aber ich wollte. Hab den letzten Rest Energie zusammengekratzt und nochmal richtig abgefeiert. Es war tatsächlich noch besser als ich es mir vorgestellt habe. 

Kein Wunder also, dass ich nach dem Konzert die größten Schmerzen seit langem hatte. Komplett durchgeschwitzt, todesfertig und super happy. Ich bin so froh, dass ich auf diesem Konzert war. Die "Ich komm aus dem Club nicht raus" Tour ist übrigens komplett ausverkauft und ich gönne es ihnen von Herzen. Mein Fazit: Haiyti und Trettmann, überragende Kombi mit super Live Show, ich bin immer noch am feiern und habe immer noch Schmerzen (und heute ist Dienstag). Wie kann man sich nur so hart gönnen!? Es war wirklich das Beste.
 

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