Was für ein Wochenende. Ich habe immer noch überall mehr oder weniger angenehme Schmerzen von Samstagnacht, Kopfkino und Aufregungskribbeln. So muss das.
Freitag und Samstag waren genauso verschieden wie flashig. Es passiert viel zu viel in zu weniger Zeit und ich habe das Gefühl, weder mein Kopf noch mein Körper kommt da so ganz hinterher. So viele unterschiedliche Impressionen und Emotionen. Ich fang am besten von vorne an.
Freitag. Tatsächlich wollte ich meine Freitagsplanung so wenig aufregend wie möglich gestalten. Aufräumen, kochen, putzen, chillen, alles wozu ich unter der Woche keine Energie habe. Sachen machen eben. Mein Wochenend-Highlight sollte sich auf Samstagnacht beschränken. Ich habe so lange darauf gewartet: Haiyti und Trettmann in Frankfurt. Nicht nur das ich ewig nicht mehr auf einem Deutschrap Konzert war, dieses Konzert war wichtig, weil Haiyti es tatsächlich geschafft hat in mir einen inneren, persönlichen Hype aufleben zu lassen. Ich bin, was Deutschrap und Hip Hop allgemein betrifft, sehr passioniert, trotzdem passiert es recht selten, dass ich einen Künstler dermaßen feier, dass ich platzen könnte immer wenn ich etwas von ihm höre. (Ich schreibe grade bewusst Künstler und nicht Künstlerin, weil ich mit rappenden Frauen eigentlich nie etwas anfangen kann). Aber ich schweife ab, also Fokus auf Freitag.
Der Freitag war also tagsüber relativ gediegen: ich steh auf und mach so verschiedene Dinge, dies das einfach so verschiedene Dinge, wie Kool Savas. Gegen Abend dann mit Jonas getroffen „Hey, was geht, komm mal mit heute zu Club Cumbia“ – wie immer hatte ich keine Ahnung: wie komm ich hin, wo ist das, was ist das? Weil ich mittlerweile weiß, dass Jonas einen Riecher für geile Veranstaltungen hat, bin ich einfach mal mit. Und siehe da, es zahlte sich aus: Der Raum beziehungsweise die Räume waren direkt am Hauptbahnhof von Kassel. Das erste was man im Hof sehen konnte waren ein Feuer, Chill Plätze (wie z.B. ein Strandkorb und Teppiche) und die Bar die einfach direkt an ein Feuerwehrauto (!!!) dran gebaut war. Dachte nicht, dass mich die (Konzert- bzw. Musik-) Räume noch mehr flashen, aber dem war so. Der Raum war hoch, es gab eine Empore von der man runter auf die Bühne schauen konnte. Alles bunt beleuchtet und total schön dekoriert. Teilweise ziemlich absurd und funky. Zum Beispiel hing auf Höhe der Empore eine Gasmaske und direkt darunter ein Oma Nachthemd. Die Location war auf jeden Fall künstlerisch wertvoll, würde ich mal behaupten. Die meiste Zeit schaute ich von der Empore runter und beobachtete die Menschen die auf der Bühne Musik machten. An Instrumenten gab es wirklich alles – Saxophone, Melodicas, Gitarren, Akkordeons, Tamburin und verschiedene Trommeln um nur ein paar zu nennen. Man stelle sich also eine Jam mit all diesen Instrumenten vor, es war wirklich wundervoll und total beeindruckend. Die Band, die nach der großartigen Jamsession ihren Auftritt hatte, kam aus Kolumbien. Dass ich die ganze Zeit spanisch sprechende Menschen um mich rum hatte ergab, als ich das erfuhr dann auch Sinn. Ich liebe spanisch. Beste Sprache. Die Band hatte bestimmt 15 Mitglieder. Die Art der Musik würde ich als eine Art spanische Volksmusik bezeichnen. Das hört sich vielleicht etwas seltsam an, aber die ganzen Menge (der Raum war während des Auftritts komplett voll) hat jeden tanzen, mindestens ein wenig mit dem Kopf nicken lassen. Diese Kolumbianer wissen schon, wie man einem einheizt.
Nach dem Auftritt wurde wieder gejamt. Ich habe mich, zu meiner eigenen Überraschung, getraut auf die Bühne zu gehen und mit zwei reizenden Mädels irgendwas zu singen. Nicht nur, dass ich mich getraut habe, in einer mir unbekannten Location vor einem mir unbekannten Publikum zu spanisch angehauchter Musik zu singen, es hat auch noch ganz gut funktioniert bzw. harmoniert. Ich würde am liebsten noch ewig lange von allen Details des Abends schreiben, aber ich schätze, das würde den Rahmen sprengen. So viel zu Tag/Nacht 1: es war überragend.
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